Varanus acanthurus (Stachelschwanzwaran)

   

 

 

Varanus acanthurus (BOULENGER 1885) gilt als ein Vertreter der Untergattung Odatria und erreicht eine Gesamtlänge von ca. 60cm. 

 

Nach dem heutigen Stand der Taxonomie werden drei Unterarten unterschieden: Die Nominatform Varanus acanthurus acanthurus (BOULENGER, 1885), Varanus acanthurus brachyurus (STERNFELD, 1919) und Varanus acanthurus insulanicus (MERTENS, 1958).

Die Aufteilung und Abgrenzung der verschiedenen Unterarten gilt jedoch als nicht eindeutig und dringend revisionsbedürftig.

 

Herkunft:

 

Der Stachelschwanzwaran bewohnt grosse Bereiche des nördlichen, westlichen und zentralen Australiens, einschließlich einiger der Nord- und Westküste vorgelagerten Inseln. Sein Verbreitungsgebiet reicht somit von Western Australia, über das Northern Territory bis in den nordwestlichen Teil von Queensland.

 

Während V.a.acanthurus vorrangig in den nördlichen und westlichen Regionen des Kontinents anzutreffen ist, erstreckt sich das Vorkommen von V.a.brachyurus vor allem auf das Zentrum und den östlichen Teil des Verbreitungsgebietes. V.a.insulanicus dagegen findet sich ausschließlich auf Groote Eylandt und Marchinbar (Wessel Inseln).    

   

Haltung:

 

In Anbetracht der Tatsache, dass Stachelschwanzwarane äußerst aktive und neugierige Warane sind, sollte den Tieren ein abwechslungsreich gestaltetes und gut strukturiertes Terrarium mit einer möglichst grossen Grundfläche geboten werden. 180cm x 80cm x 80cm sollten hierbei als Minimum gelten.

Zudem erleichtert eine grössere Grundfläche die Einrichtung unterschiedlicher Temperatur- und Klimazonen, was nicht nur zum Wohlbefinden der Tiere beiträgt, sondern einen wichtigen Bestandteil einer adäquaten Haltung darstellt.

 

Um die Aktionsfläche für die Tiere noch zusätzlich zu erhöhen, bietet es sich an, die Rück- und Seitenwände des Beckens mit modellierten Felswänden aus Styropor, Fliesenkleber und Epoxydharz zu gestalten, oder aber durch eine Auskleidung mit Naturkorkplatten nutzbar zu machen.

 

Als Einrichtungsgegenstände dienen Felsaufbauten aus aufgeschichteten Steinplatten, raue Äste, Wurzeln, Rindenstücke und Korkröhren unterschiedlicher Stärke. Dem Klima angepasste Pflanzen, sowie halbtrockene bist trockene Grasbüsche sorgen nicht nur für ein ansprechendes Erscheinungsbild, sondern können zudem als zusätzliche Versteckplätze und - im Falle einer paarweise Haltung - als Sichtbarrieren fungieren.

 

Als Bodengrund eignet sich ein Sand-Lehmgemisch, was den äußerst grabfreudigen Tieren ermöglicht, unterirdische Höhlen und Gänge anzulegen. Diese dienen den Waranen nicht nur als Rückzugsmöglichkeiten, sondern stellen - indem sie eine niedrigere Temperatur als die Umgebung aufweisen - auch einen wichtigen Aspekt bezüglich der Thermoregulation dar.

 

Entsprechend des Herkunftsgebietes von Varanus acanthurus, welches sich durch sehr hohe Temperaturen und eine extreme Sonneneinstrahlung auszeichnet, sollte auch das Terrarium eine höchst mögliche Helligkeit aufweisen. Die Temperaturen liegen hierbei tagsüber, bei einer Beleuchtungsdauer von 12 Stunden, zwischen 28 und 35°C, auf Sonnenplätzen bei bis zu 50°C . Nachts können die Temperaturen auf Zimmertemperatur abfallen.

 

In den Wintermonaten empfiehlt es sich, eine Winterruhe durchzuführen, indem Temperaturen und Beleuchtungsdauer schrittweise reduziert werden, bis die Beleuchtung für ca. 4 Wochen entweder ganz ausgeschaltet wird, oder aber nur noch ein schwacher Wärmespot für wenige Stunden am Tag brennt.  

 

Ernährung:

 

Die Nahrung des Stachschwanzwarans sollte zu überwiegendem Teil aus Insekten aller Art, wie Grillen, Heuschrecke, Schaben usw. bestehen. Ei, Kükenteile und Fisch werden von vielen Tieren ebenfalls gerne genommen. Mehlwürmer, Zophobas und Maden sollten aufgrund ihres Fettgehaltes nur hin und wieder gereicht werden, ebenso wie Nager. Eine Ausnahme bilden hierbei Weibchen während der Trächtigkeit, bzw. nach der Eiablage, für die Nager eine wichtige Protein- und Kalziumquelle darstellen.

Eine zusätzlich Gabe von Kalzium und Vitaminen durch ein Bestäuben der Futtertiere sollte gewährleistet sein.

 

 

Zucht:

 

Häufig beginnen im Anschluss an die Winterruhe die Paarungsaktivitäten. Die Tiere paaren sich hierbei über einen Zeitraum von 1-2 Wochen mehrmals täglich. Nach ca. 4 Wochen kommt es zur Eiablage. Die Gelegegrösse liegt meist zwischen 4 und 12 Eiern. Bei einer Inkubationstemperatur von 28-30°C schlüpfen die Jungtiere nach ca. 110-130 Tagen.    

 

 

1.1 Varanus acanthurus
1.1 Varanus acanthurus
Gelege
Gelege
Schlupf
Schlupf
Frisch geschlüpftes Jungtier
Frisch geschlüpftes Jungtier
Frisch geschlüpftes Jungtier
Frisch geschlüpftes Jungtier
Jungtiere
Jungtiere
Jungtiere
Jungtiere